Was ist drin im Katzenfutter?
Um wirklich zu wissen, was in der Futterdose oder im Trockenfutterbeutel drin ist, sollte man auf einige Dinge achten:
1.
Zusammensetzung
Grundsätzlich gilt: Wenn „Fleisch“ an erster Stelle der Zusammensetzung steht, ist das auch der mengenmäßig größte Bestandteil des jeweiligen Futters. Für die Katze sind hochverdauliche
Eiweißlieferanten wichtig. Dazu gehören Huhn, Lamm oder Truthahn. Auch Hühnerleber ist ein hochwertiger Eiweißlieferant, sollte aber - wie alle Innereien - nicht zu häufig gefüttert werden (mehr
dazu weiter unten). Hochwertiges Futter ist frei von künstlichen Aroma-, Konservierungs- und Farbstoffen. Eine gering angegebene Fütterungsmenge deutet darauf hin, dass das Futter eine hohe
Energiedichte hat und gut verdaulich ist. Dass das Futter gut verdaulich und energiereich ist, zeigt sich übrigens am deutlichsten an der Kotmenge, die Katz so im Klöchen verbuddelt. Fester,
nahezu geruchsfreier Kot (kleine Köttel) sind ein gutes Zeichen.
Obacht bei Fütterungsempfehlungen: Meist sind sie zu hoch angegeben. Zudem ist es bei den Katzen nicht anders als bei den Menschen: Je nach Stoffwechselaktivität und Bewegung verbraucht keine
Katze soviel Energie wie die andere!
2. Deklarierung/Etiketten richtig
lesen
Rohasche: Der Rohaschegehalt gibt an, wie viel Mineralien und Spurenelemente (also anorganische nicht verbrennbare Bestandteile) im Futter enthalten sind. Der optimale
Rohaschegehalt eines Futters liegt zwischen vier und sieben Prozent. Ein geringerer Anteil weist auf unzureichende Mineralienversorgung hin, ein weit höherer Anteil kann ein Indiz für eine
Verunreinigung des Futters sein.
Rohfaser: Das sind alle nicht verdaulichen pflanzlichen Bestandteile der Katzennahrung wie beim Menschenfutter die Ballaststoffe. Und wie Ballaststoffe sorgen Rohfasern für eine
gesunde Verdauung, weil sie die Darmtätigkeit ankurbeln. Einen hohen Anteil an Rohfasern sieht man an der abgegebenen Kotmenge. Aber ACHTUNG: Oft werden unter der Deklaration Rohfaser auch solche
minderwertigen Bestandteile der Pflanzen versteckt, die zum Beispiel die Nieren belasten können.
Rohprotein: Proteine - also Eiweiße - sind ein wichtiger Bestandteil der Katzennahrung. Sie unterstützen den Körperaufbau und die Aufrechterhaltung der Muskelmasse. Ein hoher
Proteingehalt des Futters ist damit eigentlich sehr wichtig. ABER: Die Berechnung des Proteingehaltes im Katzenfutter beruht eben nicht auf reinem tierischen (Fleisch-)Eiweiß. Stattdessen wird
eine chemische Analyse des im Eiweiß enthaltenen Stickstoffanteils vorgenommen. Dabei werden aber auch die Stickstoffverbindungen eingerechnet, die pflanzlichen Ursprungs sind oder auch aus den
Eiweißverbindungen der Nebenprodukte entstehen, also Federn, Klauen, Knochen usw.
Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse: jeder Teil des Körpers warmblütiger Landtiere (Fleisch, Haut, Blut, Hufe, Federn, Klauen, Knochen, Sehnen, Innereien, Grieben).
Nebenerzeugnisse sind alle tierischen Produkte, die nicht für den menschlichen Verzehr geeignet sind.
Fleischmehl: auch Tiermehl genannt. Kann auch alles beinhalten (siehe oben) und darf seit dem BSE-Skandal nicht mehr an Nutztiere verfüttert werden. Das Mehl selbst wird zumeist
in Abdeckereien hergestellt.
ABER: Geflügelfleischmehl (im Trockenfutter): reines getrocknetes Fleisch
Fette: hochwertige Fette osder Öle werden meist genau bezeichnet (also z. B. Lachsöl, Sonnenblumenöl etc.). Sind nur „Fette“ deklariert, handelt es sich meist um Abfallprodukte
aus Tierkörperbeseitigungsanlagen.
Fleischprotein: besteht aus einer Mischung von Schlachtnebenprodukten - kurz: alles was kein Fleisch ist!
pflanzliche Nebenerzeugnisse: Gemüseabfälle aus der Lebensmittelherstellung, Pressrückstände aus der Ölherstellung, Abfallprodukte aus der Bierherstellung (Brauereiabfälle)
usw.
Bäckereierzeugnisse: Brot oder Nudeln, oftmals aber auch ein „Versteck“ für Zucker!!!
Eier und Eierzeugnisse: Abfallprodukte aus der Eierverarbeitung
Molkereierzeugnisse: Milchpulver, Käse, Molke, aber auch potenzielles „Zuckerversteck“!
ACHTUNG FALLE:
„100 % aus frischem Fleisch“ sagt nichts über den tatsächlichen Fleischgehalt des Futters aus, sondern nur, dass das verwendete Fleisch frisch ist!
3. Beispiele für Deklarationen auf
Etiketten und ihre Bedeutung:
Katzenfutter A aus dem Supermarkt: Ente & Geflügel: Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (jew. mind. 4% Ente und Geflügel), Fisch und
Fischnebenerzeugnisse, pflanzliche Nebenerzeugnisse, Mineralstoffe.
Das Futter enthält genau 8 Prozent reines Fleisch (nämlich jeweils 4 Prozent Ente und 4 Prozent Geflügel) und 8 Prozent Nebenerzeugnisse von Ente und Geflügel. Welche tierischen Nebenerzeugnisse
hier verarbeitet wurden, ist nicht entschlüsselbar. Ebenso wenig, wie viel Fisch und Fischnebenerzeugnisse enthalten sind oder gar, woraus eigentlich der Rest des Futters besteht. Dieses Produkt
ist damit als Katzenfutter vollkommen ungeeignet!!!!
Katzenfutter B aus dem Fachhandel: Sorte mit Huhn: Lunge, Kehle, Niere, Leber, Hühnchen (mindestens 4 Prozent), Fleischgrieben, Mineralien, Vitamine
Auch wenn Innereien in kleinen Mengen durchaus gesund sind, taugen sie doch nicht als Hauptbestandteil der Katzennahrung. Ob in diesem Futter zum Beispiel Muskelfleisch enthalten ist, lässt sich
aus den Angaben nicht herauslesen. Die Angabe „vier Prozent Hühnchen“ sagt nicht aus, welche Teile des Hühnchens hier verarbeitet wurden.
Katzenfutter C aus dem Fachhandel: Lamm & Karotten: Fleisch (min. 68 % Lamm) und tierische Nebenerzeugnisse (Herz, Leber, Lunge), Karotten, geschälte Hirse,
Mineralstoffe, Taurin
Ein hochwertiges Futter mit hohem Fleischanteil, ohne Konservierungsstoffe und ähnliches. Der Fleischanteil dürfte bei mindestens 70 % liegen, davon stammen 68 % von der namensgebenden Sorte
Lamm.
4. Was sonst noch so im Futter drin
sein kann
Antioxidans: verhindert das Ranzigwerden von Fett, dient der Konservierung, natürliche Antioxidantien wie die Vitamine C und E schützen den Körper vor „freien Radikalen“
Ascorbinsäure: synthetisches Vitamin C, bereits leichte Überdosierung kann schaden!!! Hinweis: Gesunde Katzen bilden Vitamin C selbst, es muss nicht zugefüttert werden!
Bierhefe: Nebenprodukt der Bierherstellung, reich an Vitamin E, soll auch Zecken und Flöhe abhalten
Blutmehl: getrocknetes, gemahlenes Blut, gutes Kräftigungsmittel für altere oder kranke Tiere (erhältlich zum Beispiel als FORTAN)
Braureis: Abfallprodukt der Reisherstellung
Carrageen: Geliermittel, das nach neuen Studien in Verdacht steht, Geschwüre auszulösen
EG-/EWG-/EU-Zusatzstoffe: „die bösen E`s“ haben in gutem Futter nichts zu suchen
Getreide: wird in vielen Katzenfuttern als Füllmasse benutzt. Der Verdauungstrakt der Katze ist auf die Verdauung von Getreide nicht ausgelegt. Viele Getreidesorten (vor allem
Mais) gelten als Allergieauslöser Nr. 1.
Maisglutenfutter/Maisklebefutter: proteinreiches Abfallprodukt der Maisstärkegewinnung. Maisgluten verhindert Durchfall und hält damit unverwertbare Stoffe und Giftstoffe im
Körper fest. Dadurch werden Leber und Nieren stark belastet.
Melasse/Zuckerrübertrockenschnitzel: Nebenprodukte der Zuckerherstellung, die wie der Zucker an sich nicht ins Futter gehören
Fructo-Oligosaccharide: Mehrfachfruchtzucker, regelt die Darmtätigkeit und sorgt für eine gesunde Darmflora. zudem wird Durchfall unterdrückt. ist in vielen Diätfuttermitteln
enthalten. Der Zusatz ist notwendig, wenn das Futter sonst aufgrund seiner Zusammensetzung schlecht verdaulich wäre.
Danke an Conny G. für die freundliche Leihgabe des Artikels.