Zahnfehlstellungen bei Kaninchen
Zahnfehlstellungen sind eine häufige Erkrankung bei Kaninchen.
Leider bemerkt man diese bei Kaninchen auch erst, wenn sie schon sehr weit fortgeschritten sind, da Kaninchen Meister im Verdrängen von Krankheitsanzeichen sind.
Die Zähne der Kaninchen wachsen immer weiter. Und wenn Zahnprobleme nicht behandelt werden, führt das zum Tod der Tiere durch Verhungern.
Zahnprobleme müssen in jedem Fall von einem Tierarzt behandelt werden!
Wie erkenne ich Zahnprobleme?
Zuerst einmal sollte man in regelmäßigen Abständen mit den Kaninchen zur allgemeinen Untersuchung den Tierarzt besuchen. Dieser sieht sich dann auch die Mundhöhle sowie die Zähne und
das Zahnfleisch an und kann so gegebenenfalls schon feststellen, ob evtl. Probleme wie Entzündungen oder Fehlstellungen vorliegen.
Des Weiteren kann man Zahnprobleme erkennen, wenn das Kaninchen zu wenig frisst, Dann hat es eventuell Schmerzen bei der Nahrungsaufnahme. Wenn das Kaninchen sabbert, kann dies auch
ein Hinweis sein, daß Probleme im Mundbereich vorliegen. Auch kann Gewichtsabnahme ist oft ein Anzeichen, daß ein Kaninchen zu wenig Nahrung zu sich nimmt, bedingt durch
Zahnprobleme.
Wenn die vorderen Schneidezähne nach außen wachsen oder zu lang werden, fällt dies sicherlich jedem Kaninchenhalter recht schnell auf.
Auch Augentränen sowie Augenentzündungen / Bindehautentzündungen und Nasenausfluss können ein Anzeichen für Zahnprobleme sein (können aber auch andere Ursachen haben - dies kann nur
ein Tierarzt feststellen).
Zusammenfassung der Anzeichen für Zahnprobleme:
- Augenprobleme
- Fressunlust oder wenig Futteraufnahme
- Gewichtsverlust
- Nasenausfluss
- Sabbern / speicheln
- Schnupfen
- Zähneknirschen
- Verdickung außerhalb der Backenbereiche (evtl. Abszess mit Eiterbildung)
- Verdauungsprobleme
Welche Arten von Zahnfehlstellungen / Zahnanomalien gibt es?
Man unterscheidet zwei Formen von Zahnanomalien, welche auf unterschiedliche Ursachen zurückzuführen sind:
Angeborene Zahnanomalien und erworbene Zahnanomalien.
Angeborene Zahnanomalien entstehen durch das Züchten von Kaninchen im „Kindchenschema“. Diese Tiere haben einem sehr kurzen und runden Schädel mit verkürztem Kiefer, so dass die
Backenzähne nicht über ausreichend Platz verfügen und nicht korrekt nachwachsen. Erworbene Zahnfehlstellungen sind in den meisten Fällen Folge von falscher Ernährung. Zu wenig Heu,
Trockenfutter, Snacks oder sonstiges Futter, das nur kurze Zeit gekaut werden muss sowie fehlende Knabbermöglichkeiten führen zu einem unzureichenden Zahnabrieb und letztlich zu
Zahnproblemen. Manchmal kommt es auch aufgrund von Unfällen zu erworbenen Zahnproblemen, beispielsweise wenn die Schneidezähne abgebrochen werden.
Bei beiden Formen von Zahnanomalien kann durch eine naturnahe und abgestimmte Fütterung Zahnproblemen positiv entgegengewirkt werden. Bei ernährungsbedingten Zahnproblemen ist dies
natürlich in einem deutlich größeren Umfang möglich als bei angeborenen Zahnanomalien.
Es gibt verschiedene Arten von Zahnproblemen wie zum Beispiel:
- zu lange Schneidezähne
- fehlende Schneide- oder Backenzähne
- Zahnspitzen
- abgebrochene Zähne
- schiefe Zähne
- Zahnwurzelerkrankungen/Fehlstellungen
- Zähne splittern
Unter anderem führen Zahnprobleme auch meist zu Entzündungen von
- Augen
- Mundhöhle
- Zahnfleisch
- Zunge
Oft entwickeln sich hier zusätzlich Abszesse mit extremer Eiterbildung, welcher sich sogar in den Kieferknochen fressen kann.
Warum entstehen Zahnanomalien?
Die häufigsten Ursachen hierfür sind:
- Überzüchtung (die Köpfe der Kaninchen sind zu klein)
- falsche Ernährung (herkömmliches Trockenfutter fördert die Zahnproblematik)
- angeborene Anomalien (die Tiere kommen schon mit Anomalien zur Welt)
- Nagen an Gitterkäfigen (kann zu Zahnsplitterungen führen)
Was kann man tun bei Zahnproblemen?
Zahnprobleme sind selbstverständlich immer mit dem Tierarzt zu besprechen, dieser wird gegebenenfalls entscheiden, was zu tun ist, und in welcher Form.
Der Tierarzt sollte in jedem Fall ein Röntgenbild des Kiefers/ des Kopfes erstellen, damit man eventuelle Probleme des Kiefers oder der Wurzeln gleich mitbehandeln kann.
In den meisten Fällen leiden Zahnkaninchen ein Leben lang unter Zahnproblemen und müssen daher regelmäßig einem Tierarzt vorgestellt werden, um evtl. folgende Maßnahmen
durchzuführen:
- Zahnspitzen abknipsen bzw. abschleifen
- Vorderzähne kürzen
- Zähne ziehen
- Wurzelbehandlungen
Eine entsprechend auf die Krankheit abgestimmte Fütterung ist auf jeden Fall zu beachten.
Wie werden Zähne gekürzt?
Hierüber scheiden sich die Geister.
Während der eine Tierarzt mit der Zange die Zähne abknipst, raten andere davon ab, weil die Zähne splittern können (was auch tatsächlich der Fall sein kann).
Es gibt außer den Zangen noch Schleifinstrumente oder Feilen, aber auch hierzu gibt es unterschiedliche Meinungen, weil auch dieses Instrument vor allem in der Mundhöhle und der Zunge
Verletzungen hervorrufen kann, welche wiederum zu Entzündungen führen können.
Somit sollte vielleicht jeder Tierhalter sich vor der Behandlung mit seinem Tierarzt unterhalten, welche Behandlungsmethode die Beste ist, bzw. welche der Tierarzt anwendet.
Auch sollte die Narkosemöglichkeit durchgesprochen werden, f alls diese nötig sein sollte.
Hier gibt es die Inhalationsnarkose sowie die Injektionsnarkose.
Kurze Info hierzu KLICK
Medikamente zur
Abheilung und Unterstützung?
Der Tierarzt verschreibt je nach Krankheitsgrad ein Antibiotikum und ein Schmerzmittel.
Sollte sich ein Abszess gebildet haben, so muss dieser gegebenenfalls auch gespült werden
(der Tierarzt zeigt diese Vorgehensweise, damit das auch zu Hause durchgeführt werden kann).
Gerne kann man auch zur Unterstützung etwas Homöopathisches geben, sollte sich aber hier bitte mit einer Tierheilpraktikerin in Verbindung setzen.
Muss bei der
Ernährung etwas beachtet werden?
Ja! Denn auch die Ernährung spielt hier eine wichtige Rolle.
Durch Zahnanomalien können Kaninchen evtl. die Nahrung nicht so aufnehmen wie gesunde Kaninchen, in dem sie einfach in eine Karotte beißen, weil das ohne Schneidezähne schlichtweg
unmöglich ist.
Hierzu kommt dann im schlimmsten Fall noch, daß der Magen-Darmtrakt seine Tätigkeit einstellt, da der kontinuierliche Futternachschub nicht gewährleistet ist.
Je nach Grad der Erkrankung muss das Futter geraspelt oder gar als Brei verabreicht werden, damit die Tiere schmerzfrei fressen können.
Folgendes gehört auf den Speiseplan eines jeden Kaninchens:
- Heu
- Frisch- bzw. Grünfutter
- getrocknete und frische Kräuter
- Gemüse
- Zweige
Können Kaninchen mit Zahnproblemen trotzdem gut leben?
Das hängt davon ab, wie schlimm die Probleme sind.
Wenn die Zähne nur gekürzt oder geschliffen werden müssen, so kann ein Zahnkaninchen genauso alt werden wie ein gesundes Kaninchen.
Solange die Zähne kontrolliert und auch versorgt werden, hat das Kaninchen auch keine Schmerzen beim Fressen.
Entsteht allerdings ein Abszess oder ist durch Eiterbildung der Kieferknochen beschädigt, so sollte man mit seinem Tierarzt darüber sprechen, ob das Kaninchen nicht zu sehr leidet
und eine Entscheidung im Sinne des Kaninchens treffen.
Quellen:
www.diebrain.de
http://www.fraumeier.org/zahns.htm
www.kaninchenwiese.de
http://www.vet-dent-lazarz.de/zahn5.htm
www.kaninchen-wuerden-wiese-kaufen.de
www.hauskaninchen.com
www.zinra.de/hoppelse/haltung/krankheiten/#Zahn
http://chinchilla-scientia.de/inde
Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung!
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