Encephalitozoon cuniculi / E.c. bei Kaninchen

 

Wenn man von Encephalitozoon cuniculi (abgekürzt E.c.) spricht, so nennt man diese Krankheit im Volksmund auch „Schiefhalskrankheit“, da dies ein charakteristisches Sympthom ist und einige Kaninchen eine Schiefhaltung des Kopfes zurück behalten. Diese ist mal mehr und mal weniger ausgeprägt ist, was von der Schwere der Erkrankung abhängt.
Mit der richtigen und schnellen Behandlung ist es möglich, dass nur kleine Schäden oder keine Auffälligkeiten zurück bleiben.

Bei dem Erreger E.C. handelt es sich um pilzartige Lebewesen, welche als Parasiten eingestuft werden und sich in das zentrale Nervensystem sowie in anderen Organen einnisten.

Da diese Krankheit wenig erforscht und auch nicht so bekannt ist, wie andere Krankheiten neigt man als Besitzer schnell dazu das Kaninchen von seinem „Leid“ zu erlösen.

Dies ist nicht notwendig, da viele Kaninchen trotz dieser Krankheit nach der Genesung wieder ein lebenswertes Leben führen können. Auch wenn ein so genannter Schiefhals, andere Fehlstellungen oder Lähmungen zurück bleiben, können die Kaninchen sich bestens arrangieren und gut damit leben.

Allerdings kann diese Krankheit auch zum Tod des Tieres führen und es können immer wieder Schübe auftreten.

Bei Anzeichen von E.c. bitte SOFORT ein Tierarzt aufzusuchen ist, welcher sich mit dieser Krankheit auskennt, damit das Kaninchen sofort die richtigen Medikamente bekommt und optimal versorgt wird!

Die heimtückische Krankheit zeigt sich nicht immer mit den gleichen Symptomen, sondern zeigt unterschiedliche Krankheitsverläufe wie z.B.

- drehen um die eigene Achse, im Kreis laufen
- verdrehte Augen
- schnelles Hin und Her bewegen der Augen (kreisende Pupillen)
- Koordinationsschwierigkeiten
- Kaninchen fällt auf die Seite oder rollt immerzu um die eigene Achse
- häufiges Ohrenschütteln
- Lähmungserscheinungen, insbesondere der Hinterbeine oder auch der Vorderbeinchen
- Nierenprobleme
- Leberprobleme

- Inkontinenz

- Freßunlust

Alle Anzeichen können aber auch auf andere Krankheiten hindeuten!

In vielen Fällen liest man, dass die Kaninchen sich bei einem akuten Schub der Krankheit immer im Kreis drehen bzw. „rollen“. Dies hängt mit den Nerven zusammen, da diese hiervon betroffen sind.

Jedoch kann sich E.C. auch lediglich durch Inkontinenz oder Freßunlust bemerkbar machen. 

Weiter können Lähmungserscheinungen auftreten. Meistens sind die Hinterläufe betroffen, jedoch können auch die Vorderläufe betroffen sein.

 

E.c. weist Ähnlichkeiten mit Epilepsie auf, jedoch haben die Krankheiten völlig unterschiedliche Auswirkungen und benötigen auch unterschiedliche Medikamente.
Oft dauert der Zustand wochenlang an, bevor eine tatsächliche Besserung eintritt. Also braucht man dem Kaninchen zuliebe viel Geduld und den richtigen Tierarzt.

                                 Wie kann die Krankheit diagnostiziert werden?

Hier gibt es die Möglichkeit der Titerbestimmung  (genannt Immunfluorestenztest), welcher die Erregeranzahl im Blut bestimmt.

Man kann auch die Antikörper im Blut oder Urin bestimmen (genannt Tuschtest), allerdings haben auch Tiere die nicht erkrankt sind bzw. es nicht zum Ausbruch kam, den Erreger in sich, daher ist dieser Test wohl weniger sinnvoll.

 

Um zu testen, ob ein neues Kaninchen diesen Erreger in sich trägt, kann dieser Test sinnvoll sein.


                                                               Gibt es eine Impfung?

NEIN, bisher gibt es noch keinen Impfstoff der einen Ausbruch der Krankheit abschwächen oder gar verhindern würde.

                                                            Ist E.c. ansteckend?

JA.

Ansteckungsgefahr besteht vor allem direkt bei Ausbruch der Krankheit.
Viele Kaninchen tragen den Erreger unbemerkt in sich, jedoch bricht die Krankheit bei den meisten nicht aus oder verläuft ohne auffällige Symptome.

 

Sie wird über Urin und Kot oder über Sporen und somit über das Futter von Kaninchen zu Kaninchen übertragen. So kann ein Kaninchen mit dem Erreger infiziert sein, die Krankheit muss aber nicht zwingend ausbrechen.

 

Kaninchenbaby´s werden oft schon im Mutterleib infiziert. Auch andere Tiere können diese Krankheit bekommen (wie Hamster, Mäuse, Ratten, Katzen und Hunde) und auch Menschen mit einer Immunschwäche wie AIDS bzw. Menschen, die eine Chemotherapie machen können sich anstecken.

Jedoch wäre eine Versorgung mit Mundschutz und Handschuhen möglich und wenn das Kaninchen genesen ist, dürfte auch keine direkte Übertragung mehr erfolgen.

Stress (Vergesellschaftungen, ständiger Partnerwechsel / Änderungen in der Gruppe etc) sowie eine nicht artgerechte Fütterung und/oder Haltung (Einzelhaltung, falsche Gruppenhaltung, zu wenig Platz etc.) können einen Ausbruch begünstigen.

Oftmals wird E.C. auch durch eine andere Krankheit begünstigt bzw. kommt hierdurch zum Ausbruch.

Wie zum Beispiel bei einer Otitis bei Kaninchen.

Daher sollte in jedem Fall bei einem E.C. Schub auch ein Kopf CT gemacht werden, damit eine Otitis ausgeschlossen werden kann. Die meisten erfahrenen Tierärzte machen ein Wach- CT,  so dass das Kaninchen  nicht in Narkose muss für die Bildgebung.

Weiter sollte man auf weitere Symptome achten und vom Tierarzt untersuchen lassen. 

 

Es können sowohl Tiere in Außen- wie Innenhaltung erkranken, hierbei gibt es keine Unterschiede.

 

Zeigen sich also die ersten Symptome bei einem Kaninchen, ist die Ansteckung der anderen Kaninchen in der Regel schon geschehen.

 

Ich rate daher von einer Separierung des erkrankten Kaninchens ab, da dies zusätzlichen Stress bedeutet.

                                        Kann die Krankheit erneut ausbrechen?

JA.
Auch hier wurde inzwischen bestätigt dass es wieder zu einer Erkrankung kommen kann wenn das Kaninchen schon einen so genannten E.c.-Schub hatte. Oft verläuft dieser nicht ganz so schlimm wie der erste Schub, ist aber nicht ausgeschlossen, dass er schlimmer verläuft und das Kaninchen verstirbt.

Es gibt keine Garantie, dass ein Kaninchen ohne weiteren E.C. Schub bleibt, aber die Krankheit muss auch nicht unbedingt erneut ausbrechen.

                                                 Was tun im Falle eines E.C. Schubes?

SOFORT einen Tierarzt aufsuchen und gegebenenfalls einen Ausdruck mitbringen in dem beschrieben steht welche Medikamente* eingesetzt werden sollen, da viele Tierärzte sich mit der Krankheit nicht wirklich auskennen oder eine falsche Diagnose stellen und auch falsch behandeln oder das Kaninchen direkt einschläfern wollen.


- Wenn das Kaninchen extrem rollt muss es geschützt werden, damit es sich nicht verletzt.

Das Kaninchen in einer gut gepolsterten Käfigunterschale oder Transportbox    unterbringen und an den Seiten mit Handtüchern oder Bettlaken polstern.

- Auf  Zufütterung einstellen, da die Kaninchen oftmals nicht selbstständig fressen können. Sollte das Kaninchen aber selbstständig fressen, dann sollte man bitte auf das zufüttern verzichten, da es nur zusätzlichen Stress bedeutet. Die betroffenen Kaninchen haben einen stark erhöhten Energiebedarf.

- Darauf einstellen das es über Wochen dauern kann bis der E.c.-Schub vorbei und das Kaninchen wieder genesen ist oder sich überhaupt eine Besserung einstellt.

Natürlich kommt es hier auf die Stärke der Erkrankung an. Sollte das Kaninchen nicht ständig rollen oder schwanken und umfallen, so kann man es auch im Gehege in der gewohnten Umgebung mit den Partnertieren sitzen lassen, da man zusätzlichen Stress in jedem Fall vermeiden sollte.

                                             * Welche Medikamente bei E.C.?

Bei Recherchen bezüglich der richtigen Medikamente für E.c. stößt man immer wieder auf folgende Informationen:

- Panakur (Wirkstoff: Fenbendazol) ---> Wichtig!
- Antibiotikum ( z.B. Chloramphenicol, Tetracyclin  oder Baytril ) wird verabreicht, damit sich keine zusätzlich Entzündung entwickelt oder um eine evtl. vorhandene zu behandeln.
- *Hochdosiertes Vitamin B (Vitamin B1,B6 oder B12) --> Wichtig!

Auf Grund der unten aufgeführten Infos rate ich zu diesem VIT B.

 

Zusätzlich sollte man mit einer/einem Tierheilpraktiker/in arbeiten, da es den Kaninchen durch die Drehungen schwindelig ist und durch den Schwindel eben auch Freßunlust entsteht.

Weiter muss das Immunsystem gestärkt werden und Nieren und Blase gestärkt.

 

Ich persönlich arbeite seit vielen Jahren mit meiner Tierheilpraktikerin Stefanie Schult, die sich inzwischen auch sehr gut mit Kaninchen auskennt, da wir schon sehr vielen Krankheiten gemeinsam trotzen mussten.

 

Bitte kein Cortison verabreichen, da dies das Immunsystem nur zusätzlich schwächt.


Panakur
ist ein Wurmmittel welches Parasiten abtötet. Dieses Medikament sollte über mehrere Wochen gegeben werden und wird nach Gewicht des Tieres eingegeben. Daraprim aus der Humanmedizin hat auch schon Erfolge gezeigt, wenn Panacur nicht anschlägt.

Das Panakur sollte mindestens über 6-8 Wochen, je nach Krankheitsverlauf gegeben werden.

Antibiotikum, falls sich im Körper eine Entzündung befindet oder aber um dieser vorzubeugen.

Antibiotikum gibt man über 10 Tage.
*Hochdosiertes Vitamin B hilft den angegriffenen Nerven sich wieder zu regenerieren.

Vitamin B gibt man auch über ca. 6-8 Wochen, pro Tag eine Kapsel.

 

Die Medikamente sollten mindestens 6-8 Wochen gegeben werden, da die Krankheit ansonsten nicht richtig ausgeheilt ist und es hierdurch zu einem recht schnellen zusätzlichen Ausbruch der Krankheit oder zu einem späteren Zeitpunkt kommen kann.

 

Infusionen sollten evtl. auch eine Weile täglich erfolgen, da die Krankheit vor allem auch die Nieren belastet.


Da oft auch die Augen betroffen sind, sollte man evtl. auch die Augen mit einer Augensalbe oder Augentropfen behandeln.

 

Bei Ausbruch der Krankheit sollte man zusätzlich auch Leber und Nieren unterstützen.

 


Umfrage zum Thema E.C. - Bitte teilnehmen!

Ich habe eine extra Umfrage zu dem Thema erstellt. In der Rubrik kann man auch gerne Fragen stellen und liest von anderen betroffenen.


                                               Ein E.c. Kaninchen alleine halten?

Es wird oft geraten, ein Kaninchen welches einen EC Schub hat, aus der Gruppe zu nehmen oder vom Partnertier zu trennen.

Ich bin jedoch der Meinung, dass es zusätzlichen Stress für das kranke Kaninchen bedeutet, wenn es plötzlich alleine ist und habe bisher immer darauf verzichtet.

Nur im absoluten Notfall, wenn das Kaninchen vielleicht gemobbt wird, sollte man über eine Trennung der noch vorhandenen Tiere nachdenken und sich bewusst sein, dass hier eine neue Vergesellschaftung erfolgen muss.

Bei einer Gruppe kann man ein einzelnes Kaninchen dazu setzen.

 

Wenn das Kaninchen arg rollt, kann man es in der Unterschale der Transportbox, welche gut mit Handtüchern gepolstert ist, im Gehege stehen lassen, so dass der Kontakt zu den anderen Kaninchen weiterhin gewährleistet ist. Jedoch muss in jedem Fall darauf geachtet werden, dass es hier nicht zu Stresssituationen kommt in Form von Mobbing oder Bedrängung, da Stress unbedingt vermieden werden muss.

 

Sollte das Kaninchen schlimme Koordinationsprobleme haben und immer mal wieder umfallen, so sollte man das Gehege verkleinern, bis die Krankheit ausgeheilt ist und höhere Ebenen entfernen, damit das kranke Kaninchen nicht irgendwo runter fallen kann.

 


Wenn der Schub vorbei ist und das Kaninchen wieder genesen ist, sollte man den Krankheitsgrad bzw. die zurückgebliebene Behinderung beachten.

Bleibt bei einem Kaninchen nichts bzw. nur wenig zurück, so spricht nichts dagegen, es wieder zu der Gruppe oder dem Partnertier zu setzen.

Ist eine bleibende Behinderung sehr ausgeprägt, sollte man überlegen, ob man dem Kaninchen eine erneute Vergesellschaftung mit einem normalen Kaninchen zumuten sollte, da es sich bei der Vergesellschaftung nicht wehren könnte und so den Attacken eines Partners oder der Gruppe wehrlos ausgeliefert wäre.

Hier käme dann eine Vergesellschaftung mit einem Kaninchen, welches eine ähnliche Behinderung hat in Frage oder aber einem älteren und ruhigeren Tier.

Grundsätzlich sollte man bitte E.C. Kaninchen nur mit ebenfalls erkrankten oder jenen die den E.C. Erreger in sich tragen zusammen halten, damit keine gesunden Kaninchen angesteckt werden (wie bei Schnupfern auch).


Susi & Basti oder auch Hope in ihrer Gruppe

EC Kaninchen und dreibeiniges Kaninchen



Keinesfalls sollte man kranke Kaninchen alleine halten, denn es benötigt ebenso ein Partnertier, wie alle anderen Kaninchen.
Die Fotos sprechen ja wohl für sich!




Schlusswort:

Aus eigener Erfahrung kann ich inzwischen berichten, dass es sicherlich anfangs schlimm aussieht, wenn man ein Kaninchen mit einem schiefen Kopf zu Hause hat (viel schlimmer ist natürlich erst mal die Krankheit zu überwinden und für das Leben des Kaninchens zu kämpfen).
Allerdings sollte man hier einfach bedenken das ein E.c. Kaninchen mit einer extremen Schiefhaltung des Kopfes zwar behindert ist, aber dennoch viel Lebensfreude ausstrahlt, so wie bei Susi.



Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

 

 

© Kaninchenraum, April 2020

* Informationen bezüglich Vitamin B 

Es gibt während der laufenden Behandlung von Tieren öfters den Fall, in dem man über eine Substitution mit Vitamin B12 nachdenkt. Vitamin B12 ist für alle Zellteilungs- und Wachstumsprozesse unerlässlich und ist neben Folsäure und Eisen vor allem für die Bildung der roten Blutkörperchen verantwortlich. 
Das Vitamin B12 gehört zu den Cobalaminen, chemische Verbindungen, die in allen Lebewesen vorkommen und auch als Vitamin-B12-Gruppe bezeichnet werden.

Für die Substitution gibt es i.d.R. einen notwendigen Grund, ob es sich um einen Nervenverletzung als Unfallfolge oder um ein Blutbild handelt, was zu wenig von diesem Vitamin zeigt, wir möchten, dass es schnell dem tierischen Körper zu Verfügung steht.

Die im Handel gebräuchlichste Form von Vitamin B 12 sind Cyanocobalamine. 
Diese werden auf synthetischem Wege hergestellt und werden vom Körper wesentlich schlechter aufgenommen, als das sogenannte Methylcobalamin. Das Methylcobalamin kann vom Organismus effektiver genutzt und im Gewebe eingespeichert werden. 
Im Körper selber wirkt Vitamin B 12 Methylcobalamin vor allem bei der Zellteilung mit und unterstützt das Nerven- und Immunsystem.

Je nach Tierart sind bestimmte Prozesse im Körper nötig, um das Vitamin B für die Zellen aufnahmefähig zu machen. 
Das inaktive Cobalamin ist an Nahrungsproteine gebunden. Im Magen und Dünndarm wird das Cobalamin u. a. durch die Wirkung von Pankreasenzymen von seiner Bindung an Proteine losgelöst und im Dünndarm an Intrinsic Factor gebunden. Im Gegensatz zum Menschen wird beim Hund und v. a. bei der Katze Intrinsic Factor mehrheitlich durch das exokrine Pankreas gebildet.. 
Der Cobalamin-Intrinsic Factor-Komplex wird dank spezifischer Rezeptoren ausschließlich im Dünndarm (Illeum) resorbiert. Cobalamin kann ohne die Bindung an den Intrinsic Factor nicht absorbiert werden.

Wir sehen also, dass ein bestimmter Ablauf im Körper von Hund und Katze nötig ist, um das Vitamin B12 aufzunehmen. Haben wir es jetzt mit einer Störung in der Verdauung durch Dünndarmentzündungen oder Pankreasschwäche zu tun, ist diese Aufnahme nicht mehr gewährleistet und auch im Falle einer Nervenverletzung, wo es um schnelle Aufnahme geht, ist es durchaus von Vorteil direkt das bereist aktivierte Methylcobalamin dem tierischen Patienten zuzuführen.

Als Wasserlösliches Vitamin, kann es nicht überdosiert werden. Wichtig zu wissen, durch die orale Aufnahme färbt sich der Urin des Tieres orange.

© Tierheilpraktikerin Stefanie Schult

Video mit Augenrollen bei E.C.  - Ausbruch bei Chap im April 2020

Zufüttern bei E.C. - Kaninchen bitte nicht auf den Rücken legen! (Chap sitzt hier auf seinem Hintern)

Ausbruch bei Hope (Widderkaninchen) im April 2015

Stressfreie Medikamentengabe

                Tipps zum Gehege, Einrichtung & zur Vergesellschaftung:
(Wir gehen hier mal von der Schieflage des Kopfes oder eine Beeinträchtigung des Bewegungsapparates aus, so dass das erkrankte Tier eingeschränkt ist)

                                                                   Das Gehege

Zuerst einmal sollte das Gehege nicht so groß sein, damit das Kaninchen sich gut zu recht finden kann. Hierbei wäre eine Größe von ca. 4-6m² für 2 Kaninchen angebracht.

Die Einrichtungsgegenstände sollten auch der Behinderung angepasst sein. Wenn eine extreme Schieflage des Kopfes zurück bleibt oder Probleme bei der Motorik, dann kann das Kaninchen nicht mehr so hoch springen und daher sollten keine höheren Ebenen in das Gehege damit das Kaninchen nicht runter fallen kann.

Ebenso muss man bedenken das ein solches Kaninchen mit der einen Seite des Kopfes immer recht am Boden „schleift“ oder den Kopf oft ablegt, daher sollte man auf normales Einstreu verzichten damit kein zusätzlicher Schmutz oder Streu in das Auge gelangen und sich somit schlimme Entzündungen zuziehen kann. Hier kann man z.B. auf Holzpellets zurückgreifen welche auch nicht so staubig sind.

Spitze Gegenstände, an dem sich das Kaninchen durch die Schieflage verletzen kann sind ebenfalls tabu.

Das Gehege sollte übersichtlich sein damit sich das Kaninchen gut bewegen kann, ohne dauernd irgendwo anstoßen zu müssen.

Für den Boden sollte für die Zeit der Vergesellschaftung große Teppiche oder Bettlaken ausgelegt werden, damit die Kaninchen nicht zu sehr rutschen, wenn sie sich hinerherlaufen etc.

Die meisten Heuraufen können von dem Kaninchen evtl. nicht richtig genutzt werden da die Schieflage des Kopfes es dem Kaninchen schwer macht richtig an die Heuraufe zu gelangen. Daher sollte man das Heu entweder auf den Boden legen damit da Kaninchen einwandfrei ran kommt oder man bestellt sich eine Handicapheurauf bei Möbel Mümmelmann, welche nach Maß fertigen.

Normale Näpfe können evtl. vom Rand her zu hoch sein um Wasser und Futter richtig aufzunehmen, daher sollte man gegebenenfalls Näpfe mit einem sehr niedrigen Rand hineinstellen damit das Kaninchen ohne Hindernisse richtig trinken und fressen kann.

Bei Kaninchen mit Lähmungserscheinungen in den Hinterbeinen sollte das Gehege ebenfalls übersichtlich gestaltet sein, so dass das Tier sich gut drehen kann. Auch hier sollte auf erhöhte Flächen und hohe Ränder (beispielsweise bei der Kloschale) verzichtet werden. Hier kann man ebenfalls eine Handicaptoilette bei Möbel Mümmelmann anfertigen lassen, wie zum Beispiel dieses hier:

 

Auch für ein Kaninchen mit einer Krankheit oder einer Behinderung gelten die Regeln einer artgerechten Ernährung und Haltung!


Bezüglich der Vergesellschaftung darf man sich gerne bei mir melden über das Kontaktformular.